Zecke – (K)ein Grund zur Panik?
Es wird Frühling! Milde Temperaturen, Sonnenschein, einfach herrlich! Mir als Züchterin wird um diese Jahreszeit immer wieder die Frage gestellt: was machst du eigentlich gegen Zecken? Meine Antwort: eigentlich nichts, zumindest nichts im klassischen Sinne.
Die kleinen Plagegeister, ihres Zeichens ein Parasit, Unterordnung blutsaugende Milbe, wartet auf Ihrem Beobachtungsposten, vorzugsweise auf Gräsern oder Sträuchern, und das mittlerweile vom Frühjahr bis in den Spätherbst.
Sehen kann sie nichts, aber mit dem sogenannten Haller’schen Organ perfekt riechen bzw. wittern, vor allem Buttersäure, Ammoniak, Kohlenmonoxid und die Körperwärme des zukünftigen Wirtes, welche vorzugsweise bei 37 °C liegen sollte. Ist das Opfer lokalisiert, ein sekundenbruchteil an Körperkontakt reicht aus zum Anhaften, wird der Wirt sofort erklommen und nach einer geeigneten, dünnhäutigen, feuchten und gut durchbluteten Stelle gesucht und zugestochen.
Ja sie haben richtig gelesen, eine Zecke sticht und beißt nicht. Sie hat zwar ein scherenartiges Mundwerkzeug mit welchem sie die Haut des Wirtes kurz aufreißt, dann kommt aber ein lanzenartiger Rüssel mit Widerhaken zum Einsatz, welcher eine Grube in die Haut des Wirtes gräbt.
Kein Grund zur Panik! Die Zecke sondert währenddessen ein Sekret ab, welches die Haut betäubt, sodass der Wirt von alledem nichts mitbekommt.
Die so entstandene Grube läuft dann immer wieder voll Blut welches wiederholt von der Zecke abgesaugt wird und zwar solange bis sie vollgesogen ist. Dies kann allerdings einige Zeit dauern, da eine Zecke so viel aufnehmen kann, bis sie das 200-fache Ihres eigenen Körpergewichtes erreicht hat. Da der Rüssel allein dieses Gewicht nicht tragen kann hat die Natur Zecken zusätzlich mit einer Art Klebstoff ausgestattet, welcher auch als Zement bezeichnet wird. Eine unschöne Vorstellung.
Soweit so gut, denn noch ist bis dahin nichts dramatisches geschehen.
Erst mit der Übertragung des Speichels während des Saugvorganges können Krankheiten in den Wirt eindringen. Dies geschieht, indem die Zecke nur die für sie nahrhaften Bestandteile des Blutes filtert und den Rest, im schlimmsten Fall zusammen mit den im Darm der Zecke befindlichen Erregern, insofern den Träger dessen, zurück in den Wirt gibt. Wie schnell dies nach dem Biss geschieht hängt davon ab, wo im Körper der Zecke die Erreger angesiedelt sind. Daher gilt es, je eher man die Zecke entfernt, desto besser.
Die dabei wohl gefürchtetste Krankheit ist die FSME!
Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, ausgelöst durch Viren, welche das Gehirn schwer schädigen und unbemerkt oder unbehandelt zum Tod führen können. Auch hier erstmal kein Grund zur Panik, da diese Erkrankung bei Hunden nur äußerst selten vorkommt. Dicht gefolgt von der Lyme-Borreliose, ausgelöst durch Bakterien namens Borrelien, welche ebenfalls unerkannt oder unbehandelt sogar noch Jahre nach dem Biss zu den verschiedensten Beschwerden führen können.
Übrigens sind ca. 30-35 % aller Zecken Träger von Borrelien.
Weniger bekannt oder zumindest noch nicht in aller Munde sind die Babesiose, die Ehrlichiose, die Rickettsiose, Anaplasmose, Hepatozoonose und das aktuell häufiger in den Nachrichten zu hörende Krim-Kongo-Fieber, was von einer in Deutschland neu eingezogenen „Tropen-Jagd-Zecke“ übertragen wird. Diese seien der Vollständigkeit halber hier nur kurz erwähnt.
Und? Grund zur Panik? Erstmal nicht! Was können wir nun tun, um uns und unsere 4-Beiner zu schützen?
Das nach jedem Spaziergang den Hund gründliche Absuchen auf Zecken ist für die meisten selbstverständlich. Außerdem sollte auch die Wahl des Ortes für den Spaziergang in der Zeckenhochsaison gut überlegt sein, da Zecken bestimmte Bereiche wie feuchte Gebiete oder hohe Gräser bevorzugen, und man sollte seinen Hund genau auf etwaige Veränderungen, wie das Belecken oder Beißen bestimmter Körperregionen, beobachten.
Häufig zeigen Hunde an, dass Sie sich einen Untermieter zugezogen haben.
Hier ist Mitdenken und Mitarbeit von Frauchen und Herrchen gefragt und auch das „beste“ Mittel gegen Zecken kann Sie davor nicht bewahren. So gerne ich Ihnen etwas Anderes gesagt hätte.
Nun, und diese Frage wird mir sehr häufig gestellt, wie sieht es denn aus mit der Vielzahl an auf dem Markt erhältlichen Halsbändern, Kautabletten, Spot-on-Präparate oder den sogenannten Repellentien, sprich Abwehrmitteln und was hat es mit der in fast jeder Tierarztpraxis angepriesenen Impfung gegen Borreliose auf sich?
Welche natürlichen Alternativen gibt es und wie wirken diese überhaupt wo die Pharmaindustrie doch vehement behauptet, dass die Wirkung von Kokosöl, Zitronella und Co. nicht durch Studien belegt ist und alles Humbug sei?
Inwiefern hat das Immunsystem und der allgemeine Gesundheitszustand des Hundes Einfluss auf die Attraktivität des Wirtes „Hund“ oder „Katze“ für die Zecke?
Und der wichtigste Punkt, welcher immer wieder Anlass zu wilden Diskussionen ist, und mir bei kranken Tieren immer häufiger auffällt:
Was passiert im Körper unseres 4-Beiners durch die meist wiederholte Gabe der oben genannten chemischen Präparate und hat das Ganze eigentlich weiterreichende Konsequenzen zum Beispiel auf unser gesamtes Ökosystem?
Zu den oben aufgezählten Präparaten, egal ob Spot-on, Halsband, Kautablette oder Impfstoff sei erst einmal grob gesagt, dass Sie aus chemischen, toxischen und synthetischen Inhaltsstoffen bestehen, welche dementsprechend je nach Art und Aufbau körperfremde Substanzen darstellen. Das wiederum bedeutet, und dieser Punkt ist sehr wichtig, dass diese nicht vom Körper verarbeitet werden können.
Im besten Fall sollen alle körperfremden Stoffe über Leber und Niere wieder ausgeschieden werden, leider ist diese aber einfacher gesagt als getan.
Ist ein Tier in irgendeiner Form immunschwach, sehr jung, sehr alt, anderweitig krank oder kommen die Organe einfach nicht mehr hinterher mit der Ausleitung aufgrund einer Vielzahl oder Überzahl eben solcher Stoffe, vielleicht noch in direkter Kombination mit Impfungen oder Medikamenten zur Entwurmung, ja dann haben wir einen Grund zur Panik.
All diese nicht verwertbaren Stoffe verbleiben nämlich in unserem 4-Beiner, lagern sich in Fett-, Binde- und sogar Nervengewebe ab, und jetzt kommt es ganz dicke: Das ist so gewünscht!
Was glauben Sie, warum nach der Gabe eines Spot-ons oder einer Kautablette eine Zecke erst stechen muss, um dann, nach einer mehr oder weniger kurzen Zeit tot von Ihrem Wirt abfällt?
Und was glauben Sie, warum die Wirkung je nach Präparat sogar über Wochen anhält wo doch normalerweise Substanzen, die der Körper nicht benötigt bestenfalls innerhalb kürzester Zeit wieder ausgeschieden werden?
Auch die sogenannten Fernhaltesprays wirken nicht anders, denn auch sie werden über die Haut aufgenommen und kommen im Körper des Hundes zu Wirkung. Hier versprechen die Hersteller ein Fernhalten der Zecken, was auch mehr oder weniger gut funktionieren mag, Gift ist trotzdem enthalten. Sollte die Zecke aber doch zustechen, stirbt sie auch hier erst nach Aufnahme des Blutes ab, da sich der Wirkstoff auch hier im Körper ablagert.
Zu den beim Tierarzt erhältlichen Impfungen gegen Borreliose sei hier nur kurz zu erwähnen, dass diese aktuell gegen lediglich drei Borrelienarten Antikörper bilden sollen, welche im Verdacht stehen eine Borreliose beim Hund auszulösen. Geschützt werden können dadurch nur Hunde welche nicht bereits zuvor von einer infizierten Zecke gestochen wurden. Da das Thema Impfungen und die Auswirkungen derer auf den Körper des Hundes aber sehr umfangreich ist, wird es dazu demnächst einen gesonderten Artikel geben.
Mit dem Wissen aus den vorangegangenen Absätzen wie und wann eine Zecke denn nun Krankheiten überträgt bleibt nur eine logische Erkenntnis:
Generell davor schützen können wir unseren 4-Beiner nicht, wir können nur versuchen den Befall möglichst gering zu halten. Und das geht auch anders als mit den allgemein sogenannten „Chemiebomben“.
Und wie? Meine Antwort dazu lautet in der Regel, dass es bezogen auf die natürlichen Abwehrmittel, egal ob äußerlich oder innerlich, jeder für sich und seinen Hund selbst herausfinden muss. Weil nicht bei jedem Hund alles gleich gut hilft. Aber, warum ist das so?
Wie bereits zuvor erwähnt hängt es natürlich stark davon ab, in welcher Region Sie und Ihr Hund leben und wo Sie sich aufhalten, spazieren gehen etc. Ein Stadthund hat mit Sicherheit ein kleineres Zeckenproblem als ein Hund in ländlicher Gegend. Ein innerlich wie äußerlich gesunder Hund mit einem starken Immunsystem ist besser gewappnet, als ein immunschwacher, vor allem dann, wenn tatsächlich Borrelien übertragen wurden.
Sie fragen sich jetzt sicher, wie eine Zecke denn bitte den Unterschied erkennen kann. Das geht doch gar nicht, oder doch? Die Antwort lautet hier ganz klar: Ja, das geht!
Wie zu Beginn erwähnt, wird die Zecke angelockt von Buttersäure, Ammoniak und Kohlenmonoxid, heißt die Zecke „steht auf“ Gerüche. Von daher ist ein riechender Hund für Zecken häufig attraktiver als einer der eben nicht riecht. Dieses können wir jedoch stark beeinflussen, z.B. über eine gesunde Fütterung. Wie bei uns Menschen auch zeigt sich über die Haut, was wir zu uns nehmen, egal ob Nahrungsmittel, Medikamente oder auch schädliche Umwelteinflüsse.
Und auch ein nicht mehr intakter Stoffwechsel, wie es häufig bei älteren oder kranken Hunden der Fall ist, oder ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt können zu Gerüchen führen. (z.B. Schilddrüsenerkrankungen) Sollte Ihr Hund also unangenehm riechen, fettiges oder extrem trockenes Fell haben oder gar ständig haaren, insofern nicht rassebedingt, und zudem noch äußerst attraktiv für Zecken und andere Parasiten sein, empfehle ich Ihnen das dringend abklären zu lassen.
Zurück zum natürlichen Schutz vor Zecken
Ich persönlich habe sehr gute Erfolge mit Kokosöl äußerlich in Kombination mit ätherischen Ölen wie Lavendel oder Zitrone, hier bitte auf bio-zertifizierte Produkte achten, gemacht. Letztes Jahr war es allerdings das Schwarzkümmelöl, äußerlich und innerlich, was meiner Meinung nach besser gewirkt hat.
Zusätzlich setze ich gerne auf eine natürliche Abwehr durch EM Halsbänder. (effektive Mikroorganismen)
Meine Hunde tragen diese Halsbänder dauerhaft und ich bin überzeugt, dass meine Hunde dadurch weniger von Zecken befallen und vitaler sind.
Die EM-Keramik baut ein energetisch, harmonisches Klima auf, das sich förderlich für regenerative, antioxidative Prozesse im Körper auswirkt. Wenn Tiere EM-Halsbänder tragen, werden die harmonisierenden und vitalisierenden Informationen des Schmucks auf den Körper übertragen. Und dabei sehen sie noch wunderschön aus!
Das Futter sollte frei von sogenannten ernährungsphysiologischen und chemischen Zusatzstoffen sein.
Sie sollten ihren Hund also möglichst gesund und artgerecht ernähren. Wie geht das und auf was sollten Sie dabei genau achten?
Achten Sie bitte beim Kauf, auch wenn es sich rein äußerlich um natürliche Produkte handelt, immer auf die Deklaration. Die Futtermittelindustrie täuscht uns mit natürlich anmutenden Verpackungen Gesundheit vor, aber schauen sie bitte auf das Kleingedruckte! Handelt es sich um eine geschlossene oder eine offene Deklaration? Ist genau angegeben was enthalten ist? Und wenn ja, in welchen Mengen? Zu diesem Thema erfahren Sie hier demnächst mehr!
Sollte Ihr Hund trotz aller Maßnahmen von einer Zecke gestochen worden sein und diese sich noch in Ihrem Hund befinden, entfernen Sie diese bitte umgehend mit einem dafür geeigneten Entferner, welche es in verschiedenen Ausführungen gibt.
Desinfizieren Sie die Stelle anschließend mit einem natürlichen Mittel und beobachten diese im Nachgang auf etwaige Veränderungen. Bei Auffälligkeiten wie z.B. der Wanderröte kontaktieren Sie lieber einmal mehr als weniger Ihren Tierarzt oder Tierheilpraktiker. Eine leichte Schwellung ist als normal zu verzeichnen. Und sollte der Kopf der Zecke einmal stecken bleiben ist auch das kein Grund zur Panik da dieser in der Regel nach ein paar Tagen zusammen mit der sich gebildeten Kruste abfällt.
Zu guter Letzt bleibt noch die Frage offen wie unser Ökosystem eigentlich mit chemischen Zeckenpräparaten zurechtkommt. Dies ist für jeden eigentlich ganz einfach herauszufinden.
Lesen Sie bei Gelegenheit doch mal die Packungsbeilage Ihres „Zeckenmittels“, insofern Sie in Zukunft noch vorhaben diese zu nutzen.
Dort ist in der Regel angegeben, dass der Mensch sich bitte, sollte er in Kontakt mit dem Mittel kommen, gründlich die Hände zu waschen hat. Kontakt mit Augen sei komplett zu vermeiden. Kinder sollten mit den Mitteln erst recht nicht in Berührung kommen. Ein Präparat das nur für Hunde zugelassen ist sollte auf keinen Fall für Katzen verabreicht werden, leider geht das für die Katze nicht selten tödlich aus.
In Gewässern sollte der Hund eine gewisse Anzahl an Tagen nach dem Auftragen des Präparates nicht gehen, und mit einem Zeckenhalsband überhaupt nie.
Warum nicht? Weil wir es hier ganz klar mit Toxinen zu tun haben! Für Fische, Amphibien und andere im Wasser lebende Organismen sind die Inhaltsstoffe nicht nur schädlich, sondern können sogar tödlich sein. Das ist ein Grund zur Panik, wie ich finde. Auch wenn wir hier nur im Kleinen dazu beitragen können unser Ökosystem zu schützen, sollten wir das auch tun.
Ich hoffe, Ihnen mit diesem Artikel etwas Klarheit verschafft zu haben und einen Denkanstoß geben zu haben, damit das Thema Zecken zukünftig kein rotes Tuch mehr für Sie sein wird.